Volleyball: Fast perfekter Start ins neue Jahr

Sonntagmorgen, draußen ist es noch dunkel, die Kinder schlafen ausnahmsweise noch, plötzlich: der Wecker klingelt. Uffff, warum???? Morgendliches Joggen stand nicht auf der Liste der Neujahrsvorsätze, was soll denn das jetzt? Ach so, stimmt, Auswärtsspieltag in Rülzheim mit frühem Anpfiff. Naja, dann mal allen Draufhauers Waldsee einen guten Rülz ins Neues Jahr. Denn ähnlich wie die Politik nicht vorhandene Kredite in die Zukunft verschiebt, hatten die Draufhauers nicht vorhandene Siege in die Zukunft verschoben, und die Zukunft ist 2024. Also auf geht’s, schnappt Euch die Siege, liebe Draufhauers.

Nervenkitzel im letzten Satz

Gegen wen geht es eigentlich? Was? Volleybärenbande Lingenfeld? Muss das sein? Das Spiel können wir uns doch eigentlich schenken, das geht doch eh unentschieden aus, so wie alle Duelle in den letzten Jahren und Spielzeiten. Na gut, wenn wir schon mal hier sind, dann schauen wir uns das mal an. Wie fast zu erwarten ist der erste Satz lange ein Duell auf Augenhöhe (dieser Begriff kommt auch irgendwie in jedem Bericht vor), mit leichten Vorteilen für die Draufhauers, die gut annehmen, auch mal draufhauen und gut dagegenhalten. Gegen Ende des Satzes gelingt es, die mittlerweile aufgebaute Führung mit 25:22 über die Ziellinie zu bringen. Jawohl, geht doch, bitte gleich nachlegen. Und tatsächlich, im zweiten Satz steht es schnell 10:2 für die Draufhauers. Die Führung bleibt erhalten, bis eine gelungene Angabenserie des Gegners auf 17:14 verkürzt. Das war aber auch wieder das höchste der Gefühle für Lingenfeld, denn die Draufhauers sammelten sich und gewannen den Satz mit 25:20. Wunderbar. Jetzt wäre es doch gut mit 3:0 zu gewinnen, damit die angereisten sieben Draufhauers Kräfte sparen können für das nächste Spiel. Wer geglaubt hat, dass das nun auch passiert, der hat die Draufhauers vielleicht nie wirklich gekannt und auch nie wirklich geliebt, denn auf einmal lagen die Draufhauers mit ungefähr acht Punkten konstant hinten. Kein so knuffiges Gefühl. Eine Aufholjagd gelang nicht mehr und der dritte Satz ging mit 19:25 flöten. Kein Grund für Pessimismus, heute sind wir doch gut drauf, da geht noch was.

Die ersten paar Punkte im letzten Satz macht Lingenfeld, allerdings kommen die Draufhauers in die Gänge und erarbeiten sich eine Führung, die bis zu acht Punkte stark ist. Das sollte doch nun wirklich mal für einen Sieg reichen. Sollte man meinen, aber es wurde noch einmal unnötig spannend. Und zwar richtig. Bei Matchbällen beim Stand von 24:19 (sagen wir einfach mal 19 Punkte für Lingenfeld, könnten auch ein wenig weniger gewesen sein, denn im Gefühl des sicheren Sieges hat Euer werter Schreiberling sich nicht die Mühe gemacht, auf den Echtzeit-Punktestand des Gegners zu achten) gelang es den Draufhauers einfach nicht, den Sack zuzumachen. Und so stand es plötzlich 24:24. Schlimmer noch: es stand kurz danach 24:25. Satzball für Lingenfeld. Schon wieder ein Unentschieden? Bitte nicht. Mit Kampf und Krampf wurde der Satzball abgewehrt, dann noch einer und schlussendlich holten sich Eure Lieblingsdraufhauers den Sieg mit 29:27 im vierten Satz. Meine Güte, was für eine Nervenanspannung, da braucht jetzt erst einmal keiner mehr einen Kaffee. Ausgelassene Freude beim Ringelpiez nach dem verwandelten Matchball. Geht doch mit dem Siegen. Wäre es nun vermessen gleich noch einen Sieg gegen die ebenso tabellarisch über uns stehenden Evergreens Rülzheim 2 zu holen? Sicher nicht, warum nicht einfach mal machen? Ey, voll die geile Idee eigentlich.

Akku leer, Beine schwer

Das Spiel fängt gut an für die Draufhauers, es wurde sich schnell eine solide und komfortable Führung herausgespielt, welche aber nur mäßig bejubelt wurde, da die Kräfte fürs Jubeln lieber fürs Spiel aufgespart wurden. 25:16 hieß es am Ende des ersten Satzes für die Waldseer, die sich natürlich nun wirklich Hoffnungen auf mehr machen durften. Ja, dürfen darf man das in der Tat, das Machen wurde aber vergessen, denn der zweite Satz geht aber mal so was von daneben. Mit Draufhauers hatte das nicht viel zu tun, eher mit Rüberstreichlers, Insauslegers, Immeraufdiesechsspielers, Sichselbstaustricksers, kurz: Meinefressers – 15:25 abgefrühstückt. Nein, nein, nein, Anstrengung und Auslaugung in allen Ehren, aber bitte doch nicht so!

Die Pause nutzten die Draufhauers zur Rekalibrierung und das klappte. Es wurde wieder draufgehauen, die Zielstrebigkeit war zurück und das wurde direkt belohnt: 25:14 ging der dritte Satz an die richtige Mannschaft. Und nun galt es, die müden und noch nicht ganz plätzchenentschlackten Körper einen letzten Satz in das Getümmel zu stürzen und sich den zweiten Sieg der Saison zu holen. Pustekuchen. Rülzheim will sich der trommelnden Kulisse würdig präsentieren und plötzlich drehen sie auf. Die Draufhauers finden keine Lücken mehr, die Evergreens bringen auf einmal ein paar Schmetterbälle ins Ziel und bei den Draufhauers sind die Batterien nicht mehr voll. Und so bedeutet das 19:25 im vierten Satz das Unentschieden in diesem Spiel. Ja, das hätte nicht zwingend sein müssen, ist aber für hier und heute so in Ordnung und eigentlich auch nicht so mies: ungeschlagen im Jahr 2024, sogar gewonnen und den Anschluss an die Top-Vier der Tabelle gehalten, denn mit einer oder gar zwei Niederlagen wäre die Möglichkeit an den Playoffs um die Meisterschaft teilzunehmen wohl perdu gewesen. Also sind wir insgesamt doch zufrieden, darauf lässt sich aufbauen.

Im dritten und letzten Spiel besiegten die Lingenfelder dann Rülzheim mit 3:1.

Merke:

  • Frühes Aufstehen und acht Sätze Volleyball können müde machen
  • Frank hatte heute seine Angaben nicht dabei, wahrscheinlich hat sie der Hund gefressen
  • Wer hätte gedacht, dass man nach Jahren auch mal gegen Lingenfeld gewinnen kann?
  • Sugardaddy Kaiss versorgt die Mädels mit Dextro gegen aufkommende Schwächeanfälle und diese hauen gleich die ganze Packung weg (außer ein Dragee)