Volleyball: Dicke Lippe in Kaiserslautern riskiert

Das Jahr 2020 verlief für die Draufhauers bislang eher bescheiden. Vier Spiele, null Punkte, so die nüchternen Zahlen.  In Kaiserslautern sollte die Wende her. Zur weitesten Auswärtsfahrt der Saison hatte Enrico eigens seinen VW-Bus zu Verfügung gestellt. Da traf es sich gut, dass wir nur zu siebt waren. Ohne Auswechselspielerinnen in einen Spieltag zu gehen, ist allerdings schon ein gewisses Risiko. Und das wäre uns beinahe zum Verhängnis geworden.

In Kaiserslautern sollten wir die Spiele 1 und 2 bestreiten. Zuerst warteten die Gastgeber der Vollblutvolleys, denen wir nur zu gerne etwas Blut abgezapft hätten. Das klappte auch zunächst ganz gut. Immer wieder ertönte im ersten Satz der Schlachtruf der Draufhauers. In allen Mannschaftsteilen stimmten die Absprachen. Der Gegner kam nie zur Entfaltung. Wir bejubelten das 25:22.

Hart im Nehmen

Weniger Jubel kam auf, als ein Schmetterball der Gastgeber Marcelas Lippe küsste. Erinnerungen an Annas Knockout in Grünstadt wurden wach. Auch der Kommentar des Verursachers, man könne die Schwellung ja wegmassieren, trug nicht zu unserer Erheiterung bei. Marcela hatte zwar jetzt Ähnlichkeit mit Angelina Jolie, spielte aber weiter. Danke, Marcela, du bist die Beste.

Im zweiten und auch den nachfolgenden Sätzen fanden wir nicht mehr richtig in die Partie. Man könnte auch sagen, dass uns die Puste ausging. Das junge Team aus der Barbarossastadt ließ sich jedenfalls nicht weiter von uns ärgern und gewann verdient.

Endlich etwas Zählbares

Dann musste es eben gegen die Bärenauslese aus Birkenheide klappen. Mehr als ein Satzgewinn war uns bislang nicht im Vergleich mit den Orangehemden geglückt. Rückblickend war es vermutlich ein Fehler der Gäste, ihren stärksten Angreifer im ersten Satz auf der Bank zu lassen. Diese Chance ließen wir uns nicht nehmen und hauten drauf. Im zweiten Satz bekamen wir eine 7:25-Packung, die Schlimmes befürchten ließ. Aber der Schein täuschte. Anstatt die Köpfe hängen zu lassen, drehten die Draufhauers nach hektischem Beginn im dritten Satz richtig auf. Kein Ball wurde verloren gegeben. Da Birkenheide stark dagegenhielt, entwickelte sich ein richtiger Krimi. Wir vergaben mehrere Matchbälle, machten aber beim 30:28 den Deckel drauf und sicherten uns somit den ersten Punkt gegen eine Mannschaft, die nicht aus Heiligenstein kommt.

Jetzt wollten wir auch den zweiten Punkt mit nach Waldsee nehmen. Alle waren heiß, vielleicht zu heiß. Mit einer starken Angabenserie brachten die Bären die Annahme der Draufhauers in Verlegenheit. Der daraus resultierende Rückstand war am Schluss zu groß, um noch einmal das Spiel zu drehen. So endete die Partie unentschieden.

Die Erkenntnisse des Tages

Wir können nicht nur Heiligenstein.

So ein Mannschaftsbus ist was Feines.

Marcelas Lippe hält mehr aus als man denkt