Volleyball: Ohne Sieg schmeckt nur das Essen

Der dritte Spieltag war ein Ein-Spiel-Spieltag und hielt für die Draufhauers ein Rendezvous mit dem aktuellen Tabellenführer Sektduscher Lingenfeld bereit. Die Vermutung lag nahe, dass der Gegner kein Warmduscher ist und versuchen würde, den Heimvorteil für sich zu nutzen. Für die Draufhauers galt es deshalb, den Fokus hochzuhalten und, ääääh, draufzuhauen.

Von Mike

In der Abwesenheit von Coach Frank (Wo war der eigentlich? War er krank? Gefangen im Schrank? Ohne Benzin im Tank? Geld einzahlen auf der Bank? Raus ohne Dank?) führte Janina das neuformierte Team ins Spiel. Die vermeintlich zahme Motivationsrede von Mike stellte die zu habende Freude und den Spaß in den Vordergrund. Die Rede war auf jeden Fall nicht zu zahm für Thorsten, der gleich mal mit einem Block und einem Schmetterball zeigte, dass mit den Draufhauers zu rechnen ist. Oder zu rechnen sein könnte, wenn es denn besser gelaufen wäre, als es gelaufen ist. 25:11 ging der erste Satz an die Sektduscher. Warum eigentlich? Gute Frage und ich bin dankbar, dass sie gestellt wird. Die Stimmungslage bei den Draufhauers war an sich gut. Ja, ein paar Fehler waren dabei, aber die Leistung war vom Gefühl und der Selbstwahrnehmung her nicht komplett mies. Es waren gute Sachen dabei, aber irgendwie zu wenige, denn das Ergebnis sagte eindeutig etwas anderes aus.

Pause, sammeln und im zweiten Satz neu angreifen, lautete die Devise. Und schau an, das funktionierte auch. Als die Draufhauers zum 14:14 ausglichen, nahm sich Lingenfeld eine Angst-Auszeit. Da war die Stimmung plötzlich nicht mehr so locker beim Gegner wie zuvor. Was erlaube Draufhauers? Die Unterstützung der Waldseer Schlachtenbummler war groß, aber leider reichte es im Endspurt nicht mehr und so ging der zweite Satz mit 25:20 an Lingenfeld. Na gut, für ein Unentschieden würde es ja noch reichen. Würde es reichen, wenn es denn… (vergleiche mit oben). Wobei der dritte Satz gar nicht schlecht losging. Die Draufhauers führten sogar mal 2:3, jedoch war es schnell vorbei mit der Herrlichkeit und Lingenfeld zog davon. Die Köpfe bei den Draufhauers gingen runter und die Fehler häuften sich. Bezeichnend für den Gemütszustand war vielleicht die letzte Auszeit der Draufhauers, bei welcher es eigentlich nur um vergangene Punkte, Schiedsrichterentscheidungen, welche im Zweifel sogar für die Draufhauers ausgingen, und komische Verhaltensweisen des Gegners ging, anstelle sich nochmal zu fragen, wie man jetzt noch nach vorne kommen könnte. Passenderweise endete das Spiel mit einem Ass der Stellerin von Lingenfeld.

Nach einem kurzen Shakehands baute der Gegner sofort die Netze ab, das hatte nicht viel von der Gemütlichkeit und Heimeligkeit vergangener Ein-Spiel-Spieltage der letzten Saison, wo es im Anschluss mitunter noch gemeinsame Trainingssätze gab. Das war aber auch mit den Draufhauers als Gastgeber, diese feinfühligen, zivilisierten, wohlerzogenen Lieblingsmenschen des modernen Volleyballs. Ja, der Wind in dieser Liga weht wohl ein wenig rauer als die sommerliche Brise im letzten Jahr. Wichtig werden nun die nächsten drei Spiele, in welchen es gegen die tabellarischen Nachbarn geht und dann nun wirklich draufgehauen wird! In echt jetzt! Ganz sicher! Ist ja eh klar! Voll druff! Bums!

 Fazit:

 E gewinnt nicht immer das sympathischere Team (in dieser Saison eigentlich bisher überhaupt nicht)

Gegen den Tabellenführer braucht es einfach mehr gute Aktionen

Es ist gut, zu reden! Das Essen in der Gaststätte der TG, welches den Spieltag abschloss, sollten wir auf jeden Fall öfters machen