Die Draufhauers Waldsee in Frankenthal.

Volleyball: Nur eine Kerze für die Draufhauers

Advent in RLP – erst halten die Draufhauers zusammen als eins, dann kommen der Spiele zwei, dann bestreiten wir den Spieltag Nummer drei, dann schnappen wir uns der Punkte vier, dann steht das Christkind vor der Tür. Tja, aber ob Du wirklich richtig stehst, siehst Du, wenn das Licht an geht.

Zuerst allerdings erhellte das Licht die Erinnerungen der Draufhauers, denn in Frankenthal, wo dieser Spieltag heute stattfand, war doch was: Dank Cagri war Edeka als Geheimtipp zum Parken dieses Mal bekannt (Grüße an dieser Stelle, was machst Du so heutzutage, Du hast demnächst Geburtstag, Glückwunsch), Stefan „Benischimo“ absolvierte hier sein erstes „Pflichtspiel“ für die Draufhauers, Bine pfiff hier für die Draufhauers bevor sie den Weg in unser Team fand, hier wurde einst ein 18:24 Satzrückstand zu einem 26:24 gedreht und Frank spielte nicht (dieses Mal war er aber wenigstens dabei).

Am dritten Spieltag bekamen es die Waldseer zuerst mit VTV Mundenheim 3 und dann mit VCS Lions Frankenthal zu tun. Um hier und heute endlich den ersten Sieg der Saison einzufahren, fuhren die Draufhauers die volle Kapelle auf, so wie die Heilsarmee vorm Einkaufszentrum in der Vorweihnachtszeit. Wofür würde es heute reichen?

Flüssige Motivation für das Unentschieden

Der Start gegen VTV war gut. Schnell ergab sich eine Führung für Waldsee, welche Stück für Stück ausgebaut wurde. Die Konzentration war gut, es wurden wenig Punkte versemmelt und die Bälle wurden dem Gegner schön zurückgespielt, damit diese dann die Fehler für uns machen konnten. So kann man es doch auch mal machen: spielen lassen, anstatt selbst unnötig viel zu machen. Mit 25:14 ging der erste Satz an die Draufhauers, wunderbar. Oder vielleicht doch nicht? Denn in dieser Saison gab es schon einige Spiele, in welchen die Draufhauers einen guten Start erwischten, aber dann schlich sich eine Mischung aus Entspannung und vielleicht auch Selbstzufriedenheit ein, womit sie sich das Leben dann doch wieder schwerer machen als es eigentlich sein müsste. Und wenn der Coach in der Pause nach dem ersten Satz sagt, dass dieser Satz „nahe an der Perfektion war“, dann hat er erstens ganz oben ins Regal gegriffen und damit unbewusst einen schönen Trigger fürs Abschalten gesetzt. Denn jetzt ging es erst einmal abwärts. Die Waldseer bauten ein wenig ab und VTV kam besser ins Spiel, hauptsächlich ihr Zentrumsspieler Mathieu, der einige Schmetterversuche der Draufhauers blocken konnte und selbst zu einem Draufhauer mutierte. Auch zwei Auszeiten von Coach Frank fruchteten nicht, der Satz ging mit 18:25 flöten. Oidedoidedoi! So doch nicht. Und nach den guten Erfahrungen aus dem Spiel gegen Landau mit Spielerwechseln wurde nun ein wenig durchgewechselt. Frischer Wind musste in die kühle Halle in Frankenthal, noch war der Sieg möglich, aber VTV witterte nun natürlich Morgenluft und für die Draufhauers galt es nun die Backen aufzupusten. Hier waren natürlich die Backen im Gesicht gemeint, aber es wurden dann doch die Backen ein paar Etagen tiefer: dieser Satz wurde recht sang- und klanglos mit 14:25 abgegeben. Minusgrade in den Adern der Draufhauers, verlieren war hier eigentlich nicht eingeplant. Mike sah sich genötigt Bestechung anzuwenden: für den nun zu gewinnenden vierten Satz lobte er zwei Flaschen Ouzo aus. Nochmal frisches Blut aufs Feld geschickt und die Leistung stabilisiert sich zumindest, das ist doch mal gut für die Nerven. VTV schnappt sich 2 Auszeiten, gutes Zeichen für die Draufhauers, die das Momentum hochhalten und die ganzen Auszeiten durchklatschen und sich anfeuern. Das Unentschieden sollte es bitte schön dann doch werden und es wird es. Mit 25:19 holen die Draufhauers ihren vierten Saisonpunkt, bleiben ungeschlagen, aber auch noch sieglos.

Und weil das so gut funktioniert hatte mit der Ouzo „Motivation“ legte Mike nach und lobte dieses Mal im Falle eines Sieges pro gewonnen Satz eine Flasche Ouzo aus, und verdoppeln wollte er die Anzahl dann auch noch. Ja, wie jetzt? 6 Flaschen zu den bereits 2 dazu? Wer soll das ganze Zeug eigentlich saufen?

Gefräßige Frankenthaler Lions

Auf geht es zur Löwensafari gegen Frankenthal. Vielversprechender Start der Draufhauers, es entwickelt sich ein enges und umkämpftes Spiel. Pfeile aus dem Betäubungsgewehr fliegen den Draufhauers um die Ohren, aber im Rudel werden auch selbst einige Punkte erlegt und so ist es nicht verwunderlich, dass sich beide Teams gegen Ende des ersten Satzes beide in den 20er Punkten befinden. Aber plötzlich hatten Eure Lieblings-Draufhauers Satzball, wie bei Alex im Film Madagaskar lag das Kotelett bereits zwischen unseren Pfoten und wir mussten nur noch reinbeißen. Oh noooo, erster Versuch nicht erfolgreich, nochmal. Ja, meine Güte, ist das Fleisch aus Gummi, oder haben wir unsere Dritten Zähne drin? Wir kriegen den Satz nicht zugemacht, dafür dann aber Frankenthal mit 24:26. Zebrakacke! Das hätte nicht sein müssen, aber es war die Botschaft, dass wir hier allen Grund haben in den nachfolgenden Sätzen positiv gestimmt zu bleiben und weiterzukämpfen. Und wie bei der aktuellen Grippewelle war es die eigene Abwehr, welche die Schwachstelle darstellte. Frankenthal produzierte solide Angaben und es wurden zu viele Fehler in den Reihen der Waldseer begangen, versprungene Bälle, die entweder den Weg zur Stellerin nicht fanden oder schlecht fanden. Die einzigen die das nicht schlecht fanden waren die Frankenthaler, welche sich den zweiten Satz mit 18:25 sicherten. Giraffenexkremente! Können wir bitte ein Unentschieden bestellen, direkt zum Mitnehmen? Ähhhh, nein, denn der dritte Satz wird noch schwieriger, herausfordernder und bitterer. Waldsee gerät zügig ins Hintertreffen, die Mundwinkel bleiben verstärkt unten und die Energielevel sinken. Wir kürzen ab: 14:25 geht der dritte Satz verloren, die erste Niederlage der Saison ist perfekt. Elefantendung!

Im abschließenden Match gaben die Draufhauers dann wieder eine gute Figur ab und zwar als Schiedsgericht beim 3:1 Sieg der Frankenthaler gegen Mundenheim.

Schluss, aus, Nikolaus!

Merke:

  • Erster Advent: eine Kerze, ein Punkt. Wann können wir bitte am 100. Advent spielen?
  • Bitte nicht zweimal mit Ouzo bestechen, ist doch langweilig. Vor allem nicht mit den Mengen, da verliert man ja lieber schon aus reinem Selbstschutz.
  • Frank macht eine gute Figur beim Austeilen von Lebkuchen, aber vielleicht sollte er lieber wieder Schmetterbälle an die Gegner verteilen.
  • Allen Draufhauers, Fans der Draufhauers und Gegner der Draufhauers ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in Neue Jahr. Wir werden da sein!