Gegen Fixe Nixe gibtse nichtse – Die Draufhauers kriegen den Eisenberg nicht weichgeklopft

Wir gehen zurück ins Jahr 1992 – Fußball-EM in Schweden. Das dänische Nationalteam liegt schon teils am Strand, als sie plötzlich informiert wurden, dass sie nun doch bei der EM spielen sollen. Husch, husch den Cocktail geleert und der Rest ist Geschichte: Dänemark gewann überraschend den Titel und „Danish Dynamite“ war geboren.

31 Jahre später in der Pfälzer Bezirkliga Süd (B2) freuten sich die Draufhauers, dass sie ihren Zwangsaufstieg in die B-Liga mit einem respektablen Platz 5 in der Tabelle als „best of the rest“ der mitaufgestiegenen ehemaligen C-Liga Teams abgeschlossen hatten. Doch dann kam die Nachricht, dass ein Relegationsspiel um den Verbleib in der B-Liga anstehen würde. Nein, doch nicht. Nein, doch schon. Ja, was jetzt? Es sollte schlussendlich tatsächlich ein Relegationsspiel stattfinden, also nochmal irgendwoher ein wenig restliche Matchhärte rauskramen und auf zum Spiel gegen Fixe Nixe Eisenberg in Ludwigshafen Mundenheim. Würde Draufhauers Dynamite den Eisenberg pulverisieren können?

Die Vorfreude auf das Match gegen den uns völlig unbekannten Gegner war groß. Ganze zwei Bänke waren notwendig, um die angereisten Schlachtenbummler der Draufhauers neben dem Spielfeld zu drapieren. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Fans und Gönner der Draufhauers für Eure tolle Unterstützung.

Auf geht’s‘, die Draufhauers haben Angabe, die ehemalige Lokalmatadorin Biene eröffnet das Spiel. Und ruck-zuck steht es 6:0 für die Draufhauers. Was ist denn hier los? Eisenberg nimmt sich eine Auszeit und rücken um 4 Punkte ran, aber mit einer weiteren guten Angabenserie kommen die Draufhauers gut voran und halten einen soliden Punkteabstand zum Gegner. Könnte das hier ein Traumstart werden? Ja, könnte es wirklich. Wird es aber nicht, denn die fixen Nixen schleichen sich an und übernehmen beim 18:19 erstmalig die Führung. Und zu allem Übel kommt nun eine Angabenserie der unerfreulichen Art bei den Draufhauers an. Ein Nixer, der sich im Laufe des Spiels auch durch unverschämt gute Blocks auszeichnen sollte, hatte Aufschläge am Start, die plötzlich zu Boden fielen wie Steine, ganze Eisenberge quasi, und diese Angaben, und besonders die nun nicht gut aufgestellte Annahme der Draufhauers, führten zum Satzgewinn für Eisenberg. Hmmm, hätte vielleicht nicht sein müssen. Egal, wir haben gezeigt, dass wir aus gutem Grunde hier sind und auch mithalten können. Warum nicht mehr davon zeigen? Wie bitte? Hier und jetzt zeigen? Ach so, ich dachte vielleicht so nächste Saison… jaaaa, der zweite Satz war unser schwächster. Nicht katastrophal (keine Angst, heute kommen keine Zombies vor), aber Eisenberg entwickelte eine Spielfreude, holte auch den ein oder anderen „Frechdachs-Move“ aus der Trickkiste raus und die Draufhauers fanden nicht die spielerischen Mittel, um hier bei diesem Entscheidungsspiel das Ruder herumzureißen. Ein ums andere Mal stellten uns die Angaben des Gegners vor Probleme, der Eisenblock stellte ein Problem dar und es wurde seitens der Draufhauers nicht draufgehauen. Und so ging auch der zweite Satz an Eisenberg. Nun gut, dann galt es halt alle verbleibenden Sätze zu gewinnen. Nochmal Kraft tanken, beruhigen, gegenseitig motivieren. So schlecht waren wir eigentlich gar nicht, vielleicht geht hier noch etwas. Über den dritten Satz hinweg hatte Eisenberg eigentlich immer einen Vorsprung, trotzdem bäumten die Draufhauers sich nochmal auf. Gegen einen weiterhin gut aufgelegten Gegner wurde nun auch spielerisch und kämpferisch besser dagegengehalten. Mike gelang es mit einer akrobatischen Fussballeinlage und später mit einem irgendwie rausgekratzten Seitenausball erst einmal sich selbst zu feiern („Geieieieieieil!!!!“), und auch die mittlerweile fast desillusionierten Fans nochmal zu emotionalisieren, welche vielleicht besser als die Draufhauers selbst einzuschätzen wussten, dass es hier ein mittleres Volleyballwunder geben müsste, sollte ein anderer Sieger als Eisenberg herauskommen. Und so war es dann auch. Eisenberg gewann das Relegationsspiel verdient mit 3:0, das mussten die Draufhauers neidlos anerkennen. Heute war leider nicht mehr drin, so ist das halt manchmal im Sport, und somit ersparen sich die Draufhauers in der nächsten Saison vielleicht viel Prügel in der nun wieder zusammengeführten B-Liga, man kann es ja auch mal positiv sehen.

Gemütlich wurde es auf dem Parkplatz vor der Halle, als die Draufhauers einen Zuhör- und Getränkekreis bildeten, der dann auch durch die Sportskameraden aus Eisenberg komplettiert wurde und lange Bestand hatte. So schön kann Volleyball sein, auch in der Ludwigshafener Peripherie. Glückwunsch, liebe Fixe Nixe, der Sieg heute war redlich verdient, da gibtse nichtse dran auszusetzen.

Noch gemütlicher wurde es dann abends in Waldsee, als sich die Draufhauers noch zu Speis und Trank versammelten. Auch da gab es beeindruckende Serien zu bestaunen: wie oft kann man eigentlich „noch 7 Ouzo“ bestellen, Enrico? Lecker war’s!

Ja, es war eine interessante Saison, die nun zu einem Abschluss gekommen ist. Insgesamt können wir stolz auf uns und unsere Leistung sein. Dass in beiden B-Ligen kaum etwas für die ehemaligen C-Liga Teams zu holen war, mag vielleicht verwunderlich erscheinen, war aber laut Abschlusstabellen so. Jedoch können wir sagen, dass wir die Herausforderung angenommen haben und, in aller Bescheidenheit, doch an der ein oder anderen Stelle besser geworden sind.

Darauf nochmal 7 Ouzo!