Wer kennt das Gefühl nicht noch von früher? Es ist Sonntag, und plötzlich kommt völlig unvermittelt die Frage von der Seite: „Hast Du Deine Hausaufgaben schon gemacht????“ Schockschwerenot, nein, noch nicht! „Mach‘ ich nachher.“ „Nein, die machst Du jetzt, vorher gehst Du nicht aus dem Haus!“ „Oh, Mann, ich wollte aber mit den Draufhauers ausgehen und mal checken, was mit der Relegation geht!“ „Du machst jetzt die Hausaufgaben, sonst ist die Relegation für Dich gestrichen!“ „Von mir aus, dann mache ich halt die blöden Hausaufgaben!“ So, was haben wir denn heute überhaupt auf? Mal die Textaufgabe lesen: Dank der gütigen Unterstützung des Meisters Maudacher Maulwürfe haben die Draufhauers Waldsee, ihres Zeichen Publikumslieblinge und große Symphathieträger (hüstel, hüstel), die Möglichkeit im letzten Heimspiel der Saison gegen Ungeheuer Reloaded HSV Landau und VSC Lions Frankenthal die Teilnahme am Relegationsspiel für den Aufstieg in die VVP Mixed (B) Bezirksklasse klarzumachen. Beide Gästeteams sind ihres Zeichens Tabellenletzte bzw. -vorletzte, Siege für Waldsee erscheinen aus diesem Grunde also kein Ding der Unmöglichkeit. Aber aufgepasst: für die direkte Qualifikation zur Relegation müssen die Draufhauers beide Spiele mit jeweils 3:0 gewinnen. Sollten sie es nicht schaffen, sind sie von den Ergebnissen des punktgleichen Mitbewerbers Fixe Nixe Eisenberg abhängig. In der Vergangenheit stellten beide Gegner seinerzeit nervige Hürden für die Draufhauers dar. Gegen Landau im Speziellen wurden wiederholt Sätze, aber auch ganze Punkte, liegen gelassen. Und da die Draufhauers mitunter launig sind und meinen nur so hoch springen zu müssen wie unbedingt nötig ist die Aufgabe vielleicht nicht direkt, sondern über Umwege zu lösen. Diese Aufgabe bringt Ihnen maximal 4 Punkte und sechs Sätze ein, Sie haben zwei Spiele zur Abgabe der Arbeit Zeit. Viel Erfolg!
Oooaaaaahhhh, wo soll man da anfangen? Am besten vorne, also machen wir uns auf nach Waldsee in die Rheinauenhalle, wo an diesem Sonntag gegen 9:30 die Vorbereitungen zum Aufbau des Buffets losgingen, welche auch dieses Mal durch die großzügige, jedoch auch absolute berechtigte, Unterstützung des Rewe Centers Rheingönheim vorbildlich begleitet wurden. Wir sagen Dankeschön, 40 Jahre die Flippers! Und wie immer auch ein Dankschön an alle Spender und besonders an Eb, der sich mit so viel Liebe wie eh und je um den Aufbau des Buffetstandes kümmerte. „Aha, wie soll man denn bitte DEN Kommentar verstehen? Hat er also mal wieder überhaupt gar nichts gemacht, oder was?“ „Nein, UNSER Eb hat sich voll und ganz dem Wohl des Teams und des Vereins verschrieben und mit bester Leistung einen wunderbaren Stand aufgebaut, damit das mal klar ist!“
Und hier noch einmal komplett schamlos und offensichtlich für alle, inkl. sexy Posterboy:

Kann jemand mal die Werbung ausmachen, wir wollen Volleyball schauen
Zurück zur Textaufgabe. 11 Uhr Anpfiff gegen Frankenthal. Muss ich mir die 11 jetzt merken? Sind das schon Punkte für Waldsee? Wann fängt denn eigentlich die Relegation an? Meine Güte, ich bin jetzt schon so aufgeregt, ich glaube ich schaffe das nicht. So, jetzt nochmal ganz ruhig, da war doch vorher ein Hinweis in der Aufgabe: „mitunter launig […] wie unbedingt nötig“. Kommen wir damit in der Lösung weiter? Mal schauen! Die Draufhauers holten sich die ersten paar Punkte, um einen Vorsprung zu erarbeiten, dieser war aber schnell wieder aufgebraucht. Die Draufhauers spielten nicht schlecht, aber auch nicht so gut, eben so gut wie nötig. Aber jedoch gut genug, um den ersten Satz mit 25:18 einzutüten. Unaufgeregt gingen die Waldseer den zweiten Satz an und führten bald mit 10:4. Na, hier wird doch nichts mehr schiefgehen, oder nicht? Dachten sich auch launige Draufhauers und stellten das Volleyballspielen ein. Frankenthal blieb dran und ließ die Gastgeber die Fehler machen, was sie scheinbar auch gerne taten. Und so stand es plötzlich 12:15 für die Gäste. Hier wird doch wohl nicht…? Jetzt reißt Euch doch mal zusammen, liebe Draufhauers. Beim Spielstand von 19:18 übernahm Waldsee endlich mal wieder die Führung und entschied den Satz am Ende mit 25:22 für sich. Können wir das alles vielleicht ein wenig nervenschonender haben? Ok, können wir. Der dritte Satz ging wenig spektakulär mit 25:12 an das richtige Team und damit war zumindest der erste 3:0 Spielgewinn gesichert.
Das zweite Spiel bestritten die beiden Gäste untereinander. Und die hatten einiges zu tun. Es wurden insgesamt 186 Punkte ausgespielt und gepfiffen. Dem Waldseer Schiri fing es an im Rücken zu zwicken, Teile der Linienrichter schienen vor sich hinzuträumen, die Köpfe wurden schwer, aber schlussendlich war die Freude der Frankenthaler über ihren ersten Punktgewinn in dieser Saison mit dem erzielten 2:2 Unentschieden ansteckend und mitreißend.
Ruhe, jetzt gilt’s! Oder doch nicht?
Zeit für das dritte Spiel. Was stand nochmal in der Textaufgabe? „…seinerzeit nervige Hürden […] wiederholt Sätze, aber auch ganze Punkte, liegen gelassen“, oh nein, sag‘, dass es nicht wahr ist! In der Tat ist es den Draufhauers in der Vergangenheit gegen Landau nicht immer gelungen ein Spiel konsequent durchzuziehen. Das musste doch heute bitte anders werden. Wurde es im ersten Satz aber zunächst nicht. Bis zum 10:9 für Waldsee war nicht viel Unterschied zwischen den Teams zu sehen. Bis Suse zur Angabe schritt und ca. 10 oder 11 Gute servierte. Entspannung und Freude machte sich breit bei den Waldseern, noch mehr als der Satz mit 25:13 gewonnen wurde. Das Spiel sollte aber bald die zu befürchtende Wendung finden, denn Waldsee baute ab und Landau wurde besser. Die Draufhauers waren zunehmend langsam unterwegs, zu viele leichte Fehler wurden gemacht und Landau stellte die Lücken gut zu und fing an den Block hochzuziehen. Und so wurde der Satz tatsächlich mit 17:25 abgegeben. Wirklich jetzt? Coach Frank fand es nicht schlimm, denn er ging davon aus, dass der Satzquotient für Waldsee mit bestenfalls 39:16 noch besser wäre als der maximal zu erreichende Quotient von 37:15 für Eisenberg. Tja, dabei ist 2,4375 weniger als 2,4667. Also bitte, so etwas rechne ich doch im Kopf aus, muahahahaha. Die mögliche Relegation für die Draufhauers war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen. Nach Möglichkeit sollte die Kraft aber doch bitteschön noch für zwei siegreiche Sätze reichen. Der dritte Satz startete mit einem erfolgreichen Block für Landau, aber das war es dann auch schon fast mit den Punkten für Ungeheuer Reloaded, denn jetzt kamen die Waldseer Festspiele. Eine Angabenserie nach der anderen prasselte auf die zunehmend genervten Landauer nieder und die Draufhauers gewannen den Satz mit bisher nie dagewesenen 25:7 Punkten. Kontrovers diskutiert wurde noch der Satzpunkt, denn Thomas von den Landauern bezichtigte Frank beim Versenken des Schmetterballs einer Handballbewegung. Nein, die war es nun wirklich nicht – eher die Bewegung eines Small Dunkings beim Basketball. Sei’s drum, der nächste Satz sollte es nun bitte auch werden. Aber da war sie wieder die launige Draufhauers Leichtigkeit. Viel wurde vom Landauer Block rausgefischt, einiges fiel in Waldseer Abstimmungslücken, es war alles nicht so geschmeidig wie erhofft. Trotzdem gelang es schlussendlich den Satz mit 25:20, und damit das Spiel mit 3:1, zu gewinnen. Tja, würde es für die Draufhauers zur Teilnahme an der Qualifikation reichen? Apropos reichen: Teile der Landauer wollte der Abpfiff des Spiels nicht als Zeichen für Handshakes gereichen und sie wollten ob des vermeintlichen Slam Dunks Protest einreichen, allerdings konnten sie damit nichts erreichen, denn das Anliegen konnte für keine ernsthafte Prüfung ausreichen und als es so schien als würde man zwischen den Teams nur schlechte Stimmung darreichen kam jemand auf die Idee einfach Ouzo heranzureichen – und das half dann um Frieden zu stiften, das möchte ich an dieser Stelle dringend nachreichen. Und weil die Landauer sich direkt nach dem Spiel auch gleich mit der nächsten Saison und möglichen Personalproblemen beschäftigten hier der Aufruf (aber auch nur an alle, denen Waldsee zu weit weg ist): Liebe Leute, wenn Ihr in der Nähe von Landau wohnt und Volleyball mögt, dann überlegt doch zu Ungeheuer Reloaded zu gehen. Ein kuscheliges Team, welches sich auf Euch freut. Das wäre doch gelacht, wenn da nächste Saison kein Team zu Stande käme. Aber jetzt reicht es auch mal mit der Werbung. Immer nur Werbung! Gibt es denn keine Inhalte mehr in diesem Schmierenpamphlet?
Als zurück zu den Draufhauers. Müssen wir uns jetzt wirklich mit der Differenz von Zahlen mit vier Nachkommastellen beschäftigen, oder nicht? Nein, müssen wir nicht, denn dank mobiler Kommunikation zwischen den Hallen wurde mitgeteilt, dass Rülzheim 1 gegen Eisenberg ein Unentschieden geholt hatte und dadurch standen die Draufhauers in der Abschlusstabelle auf Rang zwei und spielen nun in der Relegation gegen VBC Haßloch Netzroller. Tatsächlich hatte Rülzheim 1 gegen Eisenberg gewonnen, da war wohl ein Fehler in der Informationsübertragung unterlaufen – das nächste Mal also nicht mehr Kommunikation per SMS sondern wieder mit Rauchzeichen oder Trommelklopfen.