Sportabzeichen vor dem Aus

Etwa 100 Waldseer haben im vergangenen Jahr das Sportabzeichen gemacht. Trotz des großen Zulaufes war es wahrscheinlich die letzte Sportabzeichen-Verleihung der TG Waldsee.Die Anwesenden, die zum Teil seit über 30 Jahren regelmäßig ihr Sportabzeichen machen, reagierten traurig auf diese Ankündigung von Peter Aures, dem Leiter der Waldseer Leichtathletik-Abteilung. Grund dafür sind die Änderungen, die der Deutsche Olympische Sportbund beschlossen hat. „Das bedeutet für uns Prüfer wesentlich mehr Arbeit.“ Die TG müsse mehr Disziplinen anbieten. Die Prüfer müssten sich bei Schulungen zertifizieren lassen.Neben Leichtathletik-Chef Aures nehmen Heinz Claus, Hans Magin und Olaf Berger das Sportabzeichen ab. Claus und Magin sind beide Mitte 70. Berger zog aus Waldsee weg, macht aber weiter das Kinder-Leichtathletik-Training.

Aures: „Der administrative Aufwand steigt massiv, anstatt im Computerzeitalter einfacher zu werden.“ Eine weitere Änderung: In Zukunft gilt es nicht nur, die Mindestanforderungen zu erfüllen. Es können auch Bestleistungen erzielt werden.

Die einzelnen Prüfungen können in Gold, Silber oder Bronze abgelegt werden. „Eine Änderung, die meines Erachtens den ganzen Charme des Sportabzeichens auf den Kopf stellt. Anstatt eine große Familie derer zu sein, welche die Anforderungen gepackt haben, gibt es Abstufungen.“

Am Mittwoch kamen hauptsächlich die Erwachsenen zur Verleihung. Rund 60 Kinder bekommen ihr Sportabzeichen in einer Feierstunde in der Schule.

Besonderen Beifall erhielt Magin (75), der die Anforderungen zum 44. Mal bestand. Auch schon seit langem dabei sind Claus (75) und Wally Magin (74), die zum 42. Mal mitmachten. Host Bopp (64) legte zum 40. Mal die Prüfungen ab. Auf 35 erfolgreiche Teilnahmen bringt es Thea Pöhland (66), auf 25 Sandra Magin (42). Zum zehnten Mal legten Jürgen Gerdon (48), Berger (46) und Niklas Ehemann (17) das Sportabzeichen ab. Das fünfte Mal übten sich Mario Flory (22), Niklas Eckrich (12), Marlon Rihm (11) und Hans-Günter Schilling (66). Als älteste Teilnehmerin startete Annelies Hofmann (79) zum 14. Mal. Marcel Stemski ist mit sieben auch schon als Jüngster dabei. Das Familiensportabzeichen ging an die Florys aus Otterstadt.

Ein Hintertürchen ließ Aures offen: „Falls wir uns entscheiden, doch das Sportabzeichen abzunehmen, teilen wir das im Mai mit.“ (krx) Aus: Die Rheinpfalz