Volleyball: Erschütternd! Schockierend! Draufhauers in schmerzhaften Sechs-Unfall verwickelt

So, Schluss mit lustig! Heute gibt es kein journalistisch wertvolles Material zu lesen, heute ist Boulevard! Reißerisch, provokant, an der Grenze zum guten Geschmack. Wenn einem nichts mehr einfällt, oder es gilt schlechte Neuigkeiten zu kaschieren, dann herrscht in der Gilde der Schreiberlinge noch immer die alte goldene Regel: Sechs sells! Und heute gibt es Sechs, werte Leserschaft! Ooooooh jaaaaaa! Sechs! Und Eure Draufhauers mittendrin. Aber fangen wir von vorne an.

Guten Tag, kann ich hier einen reinmachen?

Frivole Draufhauers, noch ein wenig euphorisiert durch den Sieg am letzten Spieltag, freuten sich auf ein Rendezvous mit einer neuen und einer altbekannten – Mannschaft natürlich, wo denkt Ihr hin? Die Neue war The TSG Avengers Germersheim und die Altbekannte war die Volleybärenbande Lingenfeld. Freundlich wurden die Draufhauers im Etablissement zu Germersheim empfangen, mit der Frage, ob die Anreise denn genehm war. Hier geht es ja manierlich zu, macht schon mal einen guten Eindruck. Beim gemütlichen Plausch auf dem Balkon gaben die Avengers zu verstehen, dass sie letztes Jahr aus der A-Liga abgestiegen wären. Na und? Wir kamen aus der C-Klasse hoch. Äh, Moment mal, Chancengleichheit sieht auf dem Papier aber irgendwie doch anders aus. Bevor die Draufhauers selbst Hand anlegen durften (oh, ja!) stand zuerst einmal Zuschauen auf dem Programm (wie jetzt?). Germersheim und Lingenfeld vergnügten sich auf der Spielwiese und schnell wurde klar, dass hier durchaus für die Draufhauers unbequeme Praktiken zum Einsatz kamen. Ayayay, die Nervosität bei Euren Lieblingsakteuren stieg. Ja, was machen DIE denn da? Nein, sie haben das doch nicht wirklich getan? Äh, doch haben sie. Beide Teams schienen das schon mehrfach gemacht zu haben (Volleyballspielen, was denn sonst?), so viel war klar. Vor allem die Avengers sorgten dafür, dass die Latte ein wenig höher gelegt wurde. Aber nicht zwingend die Latte der Draufhauers (ja, ist genau so gemeint, wie Ihr Euch das denkt). Der 3:0 Sieg der Gastgeber war eine Ansage und als nächstes Stand der Härtetest (wortwörtlich) für die Waldseer auf dem Programm.

Wo muss der denn jetzt rein?

Erster Satz, schnelle 3:1 Führung für Eure Draufhauers. Wunderbar, das sorgt für Durchblutung an all den richtigen Stellen! Schiri, abpfeifen bitte! Aber was macht das Schiedsgericht? Es lässt weiterlaufen! Was, warum denn das? Germersheim schaffte es mit verschiedenen 3 bis 4 Punkte Sprints ein wenig wegzuziehen. Bis zu dem Zeitpunkt, bis der jüngere Kerl mit den gelben Schuhen an die Angabe kam. Ja, er hatte noch andere Kleidung an, aber darum geht es doch jetzt gar nicht. Was folgte war ein Satz Ässe in die Fresse, ein erster Vorgeschmack auf das Hauptproblem des Rests des Spieltages bei Waldsee. Die Leistung der Draufhauers war nicht mies, aber die Avengers zeigten klar die Grenzen auf und brachten den ersten Satz mit 15:25 nach Hause. Kein Grund zum Verzagen, einfach weitermachen. Und tatsächlich führten die Draufhauers bald mit 2:1 im zweiten Satz. Schiri, können wir JETZT bitte abpfeifen. Nein? Ok. Ansonsten gab es aber leider Mehr vom Gleichen. Zwar gelang den Draufhauers mal ein Block oder auch ein guter Schlag, aber halt gefühlt nur jeweils der eine. Die Avengers machten das Spiel, es gab wieder einen Satz heiße Angabenohren für die TG und der zweite Satz war perdu mit 11:25. Wer will noch, wer hat noch nicht? Die Draufhauers meldeten sich und gingen im dritten Satz gleich mit 1:0 in Führung. So, Schiri, aber NUN bitte mal! Abpfeifen, komm‘ jetzt! Wieder nix! Dafür aber weiter Druck der Avengers, nicht zuletzt bei der Angabe. Oooaaaah, der dritte Satz ist auch schnell auserzählt, 16:25 für Germersheim. Tja, Spiel aus. Schlecht war es nicht von den Draufhauers, aber die Avengers haben heute klar die Grenzen aufgezeigt. Wenn Volleyball allerdings aus Fußballergebnissen bestehen würde, dann hätten wir mit unseren frühen Führungen eigentlich einen 3:0 Sieg verdient gehabt. Ja, es reicht halt nicht mal einen (aus der C-Liga) hochgekriegt zu haben, wenn man 0:3 einen eingelocht kriegt.

Gut, egal! Taschentücher raus, einmal abwischen. Denn jetzt galt es seinen Mann und seine Frau zu stehen, es kam zum Wiedersehen mit der Volleybärenbande Lingenfeld. Früher immer mal ein Fall für ein Unentschieden, aber die Lingenfelder scheinen sich seit ihrem Aufstieg als solide B-Liga Mannschaft etabliert zu haben. Guter Start von den Draufhauers, die ersten Punkte gehören zum Großteil ihnen. Beim Stand von 7:7 kippt das Spiel aber zu Gunsten der Volleyballbärenbande. Es hagelte eine Serie Sprungangaben und die schlugen ein bei der TG. Meine Güte schlugen die ein. Und wenn die Angaben mal retourniert wurden, dann kloppte die Nummer 8 den Draufhauers die Schmetterbälle um die Ohren. Spielerisch ging noch ein wenig was zusammen bei Waldsee, aber insgesamt zu wenig und so ging der erste Satz mit 13:25 in die Binsen. Naja! Zeit es besser zu machen. [An dieser Stelle fliegt ein imaginärer Steppenläufer durch den Bericht] Tjaaaaaaaaaaaa! Ja, jaaaaa! Ahaaaaaa?!?!?! Was nun folgte war eher ein Fall für #metoo als für Volleyball.

Nicht nur Boris Becker fragt: „Bin ich schon drin?“ Die TG auch

Sprungangabe Lingenfeld, Punkt Lingenfeld. Sprungangabe Lingenfeld, Punkt Lingenfeld. Das noch weitere 10 Mal in Folge. Oaaaah, meine Fresse! Weder die Draufhauers noch die Lingenfelder konnten das wirklich glauben. 0:12 als Zwischenstand. Endlich mal ein Punkt für die Draufhauers. So, Zeit für ein unglaubliches Comeback? Äääähhhmmm, nein! Die Draufhauers kollabierten vollkommen und über das weitere Spiel packen wir mal sämtliche schwarze Balken und Pixel, die wir finden können, und kommen zum Endstand des zweiten Satzes: 4:25. Für so einen Kack setze ich noch nicht mal ein Ausrufezeichen hinter 4:25. Das war der wirklich schlechteste Satz in der Geschichte der Draufhauers. So mies! Metalmike versuchte es mit Optimismus, als er in der Pause zum Team sprach, denn immerhin gab es ja noch theoretisch ein Unentschieden zu holen: „Das Gute an dieser Situation ist, dass DIE nun wirklich gar nichts mehr von uns erwarten. Und genau DAS kriegen sie jetzt!“ Aufgelockertes Lächeln bei Waldsee. Hat jemand mal ne blaue Pille? Die Genitalien waren mittlerweile zu Schrumpelrosinen und einem Partywürstchen verkommen. Und ja, wir reden hier von den wirklich ganz kleinen Partywürstchen. Oder um es mal mit Markus Lanz zu sagen: „Machen wir uns ehrlich!“ Der dritte Satz startete an sich ok, und bei Kaiss kam es zu einer Erhärtung. Na endlich, Junge, davon brauchen wir doch mehr in diesem Satz! Leider fand die Erhärtung zwei Etagen tiefer statt, als da wo wir sie gebraucht hätten. Kaiss musste mit einem Wadenkrampf raus. Waldsee blieb dran, aber es war spürbar Unruhe auf dem Feld. Eigentlich bei jeder Angabe von Lingenfeld wurde in der hinteren Reihe noch schnell hin und her gehuscht. Wer hatte eigentlich wo zu stehen? Was war hier überhaupt zu tun? Angriffstechnisch sah es auch eher mau aus, oder um mal einen plastischen Vergleich aus dem echten Leben zu geben: „Wenn Du ihn nicht hochkriegst, dann kannst Du ihn auch nicht reinmachen!“ Es geht um den Volleyball! Meine Güte, was seid Ihr alle für Lustmolche. Nun ja, beim Stand von 15:25 hatte das Thema dann endlich ein Ende und die 0:3 Niederlage war amtlich. Womit wir dann wieder bei der Überschrift dieses Artikels wären. Endstand an diesem zweiten Spieltag: Draufhauers 0, die Anderen 6. Dieser Sechs-Unfall fühlte sich ähnlich schmerzhaft an, wie jener als sich seinerzeit Dieter Bohlen seinen Wilhelm gebrochen hatte. Gut, er hatte da noch irgendwas von Blut und so gesagt, aber toll fühlte es sich für die Draufhauers nun wirklich nicht an, das war mal sicher.

War hier heute wirklich alles schlecht? Nein. Zumindest im ersten Spiel waren die Draufhauers an sich gut vertreten auf dem Platz. Nach dem Spieltag gab es Aufmunterungsbekundungen in der WhatsApp Gruppe der Draufhauers, da flog viel Liebe durch den Äther. Der Spieltag war schnell rum, bei der Rückfahrt um 16 Uhr war noch ein bisschen Sonntag übrig vom Tag. Und beim Rausgehen boten die Gastgeber noch übrig gebliebene Würstchen zum Verzehr an. Die Draufhauers griffen zu. Aha, SO fühlt es sich also an, wenn man am heutigen Tag ein echtes Würstchen in der Hand hält? Wow! Ääääähhhhh, Avengers, kann ich bitte noch zwei hartgekochte Eier dazu haben? Bitte!?!?